Treffen des RR Club Polen in Westpreussen - Torun bis Posen

Fahrt zur Wiege des polnischen Staates 

 

Am Donnerstag, den 10.05.2012 erreichten wir mit unserem RR Silver Shadow, Bj 1977, problemlos unser Ziel: das polnische Torun (die einstige Hansestadt Thorn) an der unteren Weichsel in Westpreussen. Es liegt an der ehemaligen Bernsteinstraße.

Auf eine Einladung des polnischen RR Club www.rollsroyceclub.pl hatten wir die Anreise (vom Niederrhein betrug unsere Strecke 1080 km) auf zwei Tage verteilt und am Vorabend in Berlin übernachtet.


Wir trafen nachmittags in Torun ein und checkten noch rasch in unserem Hotel, das mit der alten Stadtmauer verbunden ist und direkt am Weichselufer liegt, ein. Dann ging es mit Polizei-Eskorte auf unsere erste Ausfahrt, doch versagte genau bei der Anfahrt der führende RR seinen Dienst und wurde mit vereinter Kraft in eine Parkbucht geschoben. Der zweite Organisator übernahm sofort die Leitung und wir gelangten mit elf Wagen zum Marktplatz, wo wir schon von zahlreichen Schaulustigen empfangen wurden. Wir präsentierten die Fahrzeuge bei warmen, teilweise sonnigem Wetter. Die Stadt lud zum Bummeln und Verweilen ein und wir, als einzige deutsche Teilnehmer, betrachteten von einem Straßencafe aus die Veranstaltung. Die örtliche Presse hatte angekündigt und eingeladen, ein Gewinnspiel, um den von Puplikum gewählten Oldtimer veranstaltet und die Toruner nahmen es an. Gute 3 Stunden später fuhren wir noch eine schöne Strecke durch die Stadt und parkten unsere Oldies in einer zentralen Tiefgarage, bevor wir in tollem Ambiente ein opulentes Abendessen im Hotel serviert bekamen.Das Hotel Spichrz http://www.zlotehotele.pl/spichrz/ge/ wurde in einem ehemaligen schwedischen Getreidespeicher eröffnet. Es ist nach Renovierung und Erweiterung ein gelungenes Beispiel für mögliche Verbindungen zwischen Alt und Neu, Historie und Neuzeit. Für das Frühstück mit europäischem und polnischem Angebot fehlte uns beinah die Zeit, die Zahl der Köstlichkeiten war zu groß. Die Eskorte mit 3 Motorrädern und ein bis zwei Streifenwagen blieb uns an den nächsten Tagen treu und lotste den Convoi aus nun schon 15-20 Wagen durch die Innenstädte, den Berufsverkehr und die Umgebung mit uneingeschränktem Vorrang. Wir besuchten ein Schmalspur-Eisenbahn-Museum und fuhren mit einer solchen Bahn in der Umgebung von Biskupina (Biskupin) in ein Slavendorf, nachgebaut auf seinen Fundament-Resten. Anschließend wurden in Znin(a) unsere gewachsene Zahl von Rolls Royce & Bentley Fahrzeugen wieder der Bevölkerung gezeigt und sie konnten erneut ihren Favoriten wählen. Wir wählten die polnische Küche mit Botwina (rote Beete-Suppe) und Pierogy (Teigtaschen). Nach Pokalverleihung und Verlosung der Preise für die teilnehmenden Besucher ging die Fahrt durch das herrliche, aber recht dünn besiedelte Land, bis wir unser neues Quartier Schloß Lubostronia, unter komunaler Verwaltung, erreichten.  www.palac-lubostron.pl  Es kündigte sich ein Temperartursturz von ca. 15 Grad durch ein abendliches Gewitter an, doch wir überstanden es ebenso unbeschadet wie unsere Wagen, die im Schloßpark um das Rondell geparkt waren. So konnten wir mit 18 Wagen tagsdrauf über Lubowo - mit Besuch von der dortigen Piasten- und Wikinger-Ansiedlung/Ausgrabung auf einer kleinen Insel  www.geschichtsforum.de nach Gniezno (Gnesen) gelangen.  www.de.wikipedia.org/wiki/Gniezno  Mit dabei der erneute Haverist, der nach defekter Bezinpumpe nun auch von einem anderen Symtom geheilt worden war.Auch die Gnieznoer zeigten ihre Begeisterung an unseren Engländern, wir hingegen für ihre Kathedrale aus dem 14. Jh.. Gniezno war die erste Hauptstadt des Königreichs Polen.Gegen 18 Uhr erreichten wir dann Poznan (Posen) und parkten die Wagen im Hof des ehemaligen kaiserlichen Residenzschlosses. Wir bezogen unsere Zimmer im Hotel Kolegia. www.pensionhotel.de/hotel-posen-hotel-kolegia Das neu eröffnete Haus ist eine Zusammenführung von Alt und Neu und erhielt in diesem Stil einen Innenraum, der uns beim Abendessen und Frühstück begeisterte. Hinzu kam der futuristische Lift, der uns nicht nur zu unseren Zimmern, sondern auch in ein sehenswertes Kellergewölbe brachte, in dem wir Posener Kunst betrachten konnten. Der Kellerkunst nicht genug, kamen wir nach unserer Ankunft in einen konzertalen Genuss zweier Jungsolistinnen der Musikakademie (Violine und Klavier) in einem Saal des ehemalingen Schlosses. Die Förderer von Musik und Kunst, ev. auch von Posen selbst ermöglichten dies, wie überhaupt die gesamte Reise durch einige Sponsoren massgeblich erleichert wurde. So wurden die Förderer, die unsbegleitenden Polizisten, die Organisatoren und Gastgeber auch tüchtig gelobt und wir konnten uns als nicht-polnische Crew am Sonntag mittag vom Marktplatz von Posen von vielen Freunden und Gönnern verabschieden. Die deutsch-polnische Geschichte, die auf beiden Seite dunkle Stellen hat, scheint in derGegenwart auch durch den europäischen Gedanken wieder im Lot zu sein.


Dorle Wenholt


 

Hier unsere Diashow zur Ausfahrt

Der Film