Adventstreffen in Poppeldingsda

Bevor ich hier über das Adventstreffen im Poppeltal berichte, möchte ich noch einmal und das sicher im Sinne all derer, die dabei waren ein ganz grosses Dankeschön an Rita & Werner und auch an Swen & Eva richten. Sie haben uns ein unvergessliches Wochenende beschert.

 

Die Reise nach Poppelsdingsda hat sich gelohnt. Mit viel Liebe zum Detail und einem Gespür für das Besondere organisierten sie das zweite Adventstreffen unseres Clubs in seiner jungen Geschichte.

 

Voller Vorfreude machten wir uns am frühen Samstag-Morgen auf die Socken zu unserem Adventstreffen. Im Vorfeld wurde viel über das Treffen kommuniziert, so war schnell das Synonym "Poppeldingsda" für die Poppelmühle im Schwarzwald geboren.  Die Reise ging nach Enzklösterle im Poppeltal. Das Wetter meinte es wie immer sehr gut mit uns, denn wir hatten Sonnenschein und schneebedeckte Landschaften sorgten schnell für die richtige

Stimmung.

 

Gegen Mittag erreichten wir das Poppeltal und waren mächtig gespannt auf unsere Freunde. Alexandra, Andreas und Otto aus Wien waren bereits eingetroffen. Gabi, Ulrich, Carola, Richard, Babs und Heiner bezogen schnell die Zimmer.

 

Nach dem üblichen "Grossen Hallo" im Speisesaal des Hotels machten wir uns über hausgemachte Maultaschen und andere Leckereien her. Nach und nach trudelten alle ein und so waren wir eine stattliche Truppe von 30 Leuten.

 

Das Hotel "Waldeck" hatte den Vorteil, dass es in Sichtweite zur Poppelmühle lag, sodass wir diese Entfernung zu Fuss meistern konnten. Ansonsten glänzte das Hotel mit hinterweltlichen Scherzen seines Inhabers, sowie rüden Zahltechniken, nämlich cash auf den Tisch, Anschreiben aufs Zimmer war nicht möglich. Die Dollarzeichen in den Augen unseres Herbergsvaters waren gar allzu deutlich zu sehen und hinderten ihn so daran, seinen Blick auf ein gastfreundliches Behaviour zu richten. Sei`s drum - wir wollten da ja keinen Urlaub machen, sondern  ein schönes Wochenende unter Freunden verbringen.

Gegen 17.00 Uhr marschierten wir los in Richtung Poppelmühle.

                                                                                                           

 

Im Jahre 1705 wurde die Poppel-Sägemühle, ernannt nach ihrem Erbauer  Johannes Poppel erbaut. Er war der erste Bewohner des Tales, welches später nach ihm benannt wurde, Zur Mühle gehörte eine Vesperstube, hier kehrten die Waldarbeiter ein und die Müller verdienten sich ein Zubrot. Noch heute halten sich hartnäckig Anekdoten über Tage dauernde Trinkgelage. Ich kann das heute nach voll ziehen, was hätten die sonst im Winter auch machen sollen, ich weiss ja nicht ob die schon wußten...? Nun gut zurück zum Thema. Im Jahre 1820 wurde aus der Vesperstube das "Gasthaus zum Hirsch". Der alte Gasthof sollte dem Schriftsteller und Geschichtenerzähler Wilhelm Hauff bei seinen Reisen durch den Schwarzwald, als Vorlage für seinen Roman "Das Wirtshaus im Spessart" dienen.

Die Poppelmühle wurde liebevoll restauriert und in ein Museum umgewandelt. Alles ist funktionstüchtig wie es damals der Fall war. Heute werden in den alten Gemäuern zünftige Feste gefeiert, Geschichten und Sagen erzählt die man glauben oder auch nicht glauben kann, dies liegt ganz im Auge des Betrachters.

Wir wurden sehr  freundlich vom Betreiber der Poppelmühle Herbert Wedenig mit einem Glas Sekt begrüsst. Wir erfuhren viel über die Geschichte und die alten Gepflogenheiten rund um die Mühle und hatten erste Gelegenheit uns um zu schauen. Irgendwie fühlte man sich zurück versetzt in die Zeit. Herbert kredenzte ein sehr leckeres Brot aus eigener Produktion mit einem ebenfalls selbst hergestellten Griebenschmalz. Die Geschichte hierzu behagte nicht jedem denn die Sau hiess "Susie" , die als Ferkel zur Mühle kam, gehegt und gepflegt wurde bis sie letztendlich das zeitige segnen musste um in vielfältigen Speisen  den Gästen der Mühle eine letzte Freude zu bereiteten. Am besten schmeckte Susie, wenn man sie mit dem selbstgebrauten Bier der Mühle hinunter spülte.

 

Nachdem wir uns gestärkt hatten, machten wir uns auf zur Fackelwanderung rund um die Mühle. Gestärkt und voller Tatendrang nahmen wir die Berge rund um die Mühle in Angriff, na ja zugegebener Maßen war es ein Hügelchen, aber mir als Flachlandtiroler kam das schon ganz schön hoch vor. Es bot sich ein schönes stimmungsvolles Bild, unter uns die Mühle weihnachtlich beleuchtet, mit all seinen Nebengebäuden und vor uns ein Meer von Fackeln, die uns den Weg zurück zeigten und unter den Schuhen knirschte der Schnee.

 

 

Wir genossen diese Wanderung und waren nach endlosen 30 Minuten zurück an der Mühle. Wir wurden mit leckerem Glühwein empfangen und die Lagerfeuer brannten. Wer jetzt immer noch nicht in Stimmung kam, dem war spätestens hier nicht mehr zu helfen. Ein Bläserchor blies zur Jagd und stimmte uns auf das Mahl ein. Bevor wir aber zum Essen gehen konnten besichtigten wir die Schmiede der Mühle. Das Feuer brannte heiss und der Schmied schwingte gekonnt den Hammer. Nach alter Väter Sitte schmiedete er uns die Initialen unserer Lieblingsmarke Rolls Royce. Diese werden wir in unserem Club in Ehren halten, erinnern sie uns doch immer wieder an unser schönes Wochenende im Poppeltal.

 

Nachdem der Klang des Hammers verstummt war hörten wir Glockenklang und ein aus Kindertagen vertrautes "Ho Ho Ho". Wir trauten unseren kindlichen Augen nicht, der Nikolaus war eingetroffen. Schaute man durch die Runde konnte man bei manch einem ein leichtes Unbehagen  erkennen. Das lag sicher daran, dass einem die Sünden des abgelaufenen Jahres einfielen, die jetzt ohne wenn und aber an`s Tageslicht kommen sollten. So musste jeder von uns vor den Nikolaus treten und Ihn nach Verlesen der eigenen Schandtaten mit einem Gedicht davon überzeugen, dass man sich bessern werde. Dies gelang mal "mehr nicht" und "weniger gut". Ich hab es genau gesehen, der Nikolaus rang um Fassung und verdrehte nicht nur einmal die Augen, ob der lästerlichen Gedichte, die an sein Ohr drangen.

Wir hatten einen riesen Spass und strengten uns mächtig an, den Guten aus der Fassung zu bringen. Aber es wäre nicht der Nikolaus, wenn er nicht in seiner Güte den Buben und Mädels ihre Taten vergeben hätte. Selbst Uli und Richard kamen an der Rute vorbei und erhielten wie wir alle ein Geschenk. Nachdem wir das eingesackt hatten, gaben wir dem Mann in rot zu verstehen, dass es jetzt Zeit sei essen zu gehen. Ich glaube, der war froh. als er in seinem Schlitten sass und gen Himmel fahren konnte. Ob er jemals wiederkommt....? 

 

  Nachdem wir uns vom Nikolaus erholt hatten, ging es zum Essen. Es war ein grosser rustikaler Raum, wo wir an langen Tafeln sassen, mit Blick in die Garküche. Herbert erzählte, wie man damals gekocht hat. Erzählte von Kochkisten und Hochtemperaturöfen auf oder in denen auch unser Mahl hergestellt wurde. Die Küche wurde nach altem Vorbild perfekt restauriert. Das Team rund um Herbert war perfekt auf einander eingespielt, denn obwohl der Saal voll war, hatten fast alle gleichzeitig das Essen vor sich stehen.

 

Am Kopfende einer jeden Tafel wurde eine grosse Pfanne mit leckerem Braten abgestellt. So konnte sich jeder Tisch selbst versorgen. Dazu wurden Kartoffeln, Pilze und verschiedene Gemüse gerreicht. Es schmeckte hervorragend, die Pute zerging auf der Zunge und die Gemüse waren noch gut knackig. Vom Marsch durch den Schnee, der vielen frischen Luft und dem ausgezeichneten Mahl stellte sich schlagartig eine wohlige Müdigkeit ein. Gabi weckte mich ein paar mal, bevor der Kopf die Tischplatte berührte, es war aber doch erst 10.00 Uhr. Das Dessert kam, Eis und Früchte ebenfalls ein Gaumenschmaus, puuh geschafft. Ich wußte nur nicht, wie ich den Abend durchstehen sollte. Ich hatte kaum Zeit mir darüber Gedanken zu machen, denn ruck zuck wurden die Tische zusammen geschoben und so entstand eine schöne große Tanzfläche.        

Wir wurden alle schlagartig munter, denn die Musik wurde ordentlich laut gemacht und so kamen die müden Knochen langsam in Wallung.Die Mädels machten den Anfang, Der Reigen war eröffnet, schnell war die Tanzfläche voll und ab ging die Luzie, die Kuh flog, der BRROC rockte die Mühle. An dieser Stelle meine Lieben ein ganz großes Kompliment, mit Euch kann man feiern, mein Gott was haben wir abgerockt, als dann noch weihnachtliche Weisen wie  "Smoke on the Water" von "Deep Poppel" gespielt wurden, gab es gar kein Halten mehr.

 

Der Rest der Truppe rockte und hatte einfach nur Spass an der Freude.  Auf den Stühlen gab es kein Halten mehr, selbst der ein oder andere Tanzmuffel konnte seine Gliedmassen nicht mehr kontrollieren, denn bei dieser Stimmung mußte man einfach mit machen.  So hatten wir alle einen riesen Spass bis in den frühen Morgen. Die folgenden Bilder zeugen davon.

 

Nur allzu schnell neigte sich auch dieser schöne Abend dem Ende zu. Irgendwann in der Früh fielen wir müde in die Betten. Da unser neuer Freund der Herbergsvater uns zu verstehen gab, dass es aber nur bis 9.30 Uhr  Frühstück gäbe und wir nur bis 10.30Uhr im Hotel geduldet seien, verlegten wir kurzerhand unsere Mitgliederversammlung in die Mühle. Rita hatte mit Herbert vereinbart, dass wir dort tagen konnten. Bereitwillig öffnete er seine Küche und zauberte den leckersten Flammkuchen den ich bis dahin gegessen hatte. Dazu gab es selbstgebrautes Bier, Kaffee in großen Mengen und Antialkoholisches.

  Es gab den Bericht des Vorstandes, so wie einen Kassensturz, wichtige Fragen und Dinge wurden besprochen und verabschiedet. Swen präsentierte uns eine Dia-Show der Frankreichtour an die Corniche. Wir sahen tolle Bilder und konnten uns einen guten Eindruck verschaffen.

 

Als letztes Highlight dieses Wochenendes stellten Alexandra und Andreas unsere nächstjährige Clubreise vor. Die Reise führt uns nach Österreich, angefangen beim Treffpunkt dem Rolls Royce Museum in Dornbirn über viele Pässe, durch wunderbare Landschaften, bis zu unserem Ziel - Wien.

 

Ich kann es kaum erwarten, bis es soweit ist. Nach dem erlebten Wochenende im Poppeltal fahre ich mit diesem Club wohin auch immer denn eines ist sicher, der Spass fährt immer mit. Ich hoffe Ihr hattet alle genau so viel Spass. Beim Abschied war es wie immer, keiner wollte so recht nach Hause fahren, aber was muss, das muss.